wie schön das ist, wenn ich ein Haus betrete, welches weihnachtlich geschmückt ist! Das kann wirklich ein Erlebnis für alle Sinne sein. Leider sind die Menschen in der Vorweihnachtszeit oft so beschäftigt, dass wenig Raum für die so hervorgehobene Besinnlichkeit bleibt. Weihnachten, ein Fest des Konsumrauschs: schnell noch ein paar Geschenke kaufen, was festliches zum Anziehen muss auch noch her! Und der Friseurbesuch, ganz wichtig.. Ist auch genug zu Essen da? Und das Haus muss geputzt werden, ein prächtiger Christbaum muss her, und die Tischdeko!! Das sich aber auch ausgerechnet zum Jahresende im Büro die Aktenberge stapeln, wo man doch auch Zuhause schon mit der ganzen Arbeit nicht nachkommt! Plätzchen müssen noch gebacken und Geschenke verpackt werden.
Wo soll da denn noch Zeit für Besinnlichkeit bleiben, für die Dinge, die wirklich wichtig sind?
Andrea fragt mich immer schon im Oktober nach den Weihnachtswünschen ihres Patenkindes. Vielleicht ist das eine Lösung? Aber Weihnachtsgeschenke vorbereiten ohne die entsprechende Adventsatmosphäre?
Beate hat das Haus frühzeitig wundervoll dekoriert und backt den ganzen Advent über tolle Plätzchen. Beate hat aber auch ein erwachsenes Kind und arbeitet wenige Stunden. Julia mit vier Kindern, Haustieren und Job ist froh, dass sie einen Adventskranz hat und sich zum Fest bei Oma und Opa unter den geschmückten Weihnachtsbaum setzen kann.
Dezember, das ist eine Zeit in der ich manchmal auch einfach „nur“ Mutter und Hausfrau sein möchte 😉
In dieser besonderen Zeit bewahrheitet sich einmal mehr der Spruch „weniger ist mehr“. Weniger dekorieren und dafür die Zeit um den Adventskranz mit Familie und Freunden genießen; weniger Geschenke kaufen und den Menschen die dadurch entstandene Zeit schenken, bestimmt findet sich im Kleiderschrank auch etwas Weihnachtstaugliches – damit schont man nicht nur die Nerven und sein Portemonaie, ganz nebenbei ist es auch umweltfreundlich, Kleidung zu tragen, die man schon hat.
Weniger Konsum bedeutet mehr Zeit zum Beispiel für Besinnlichkeit.
Weniger Konsum bedeutet ja nicht, keine Geschenke, einfach nur weniger, vielleicht besonders liebevolle. Ich lese meinen Kindern zu Weihnachten ein Gedicht von Erich Kästner vor, welches da lautet „Morgen Kinder wird’s nichts geben“ Ein Text, der zum Nachdenken anregt und die Augen für das Leben jenseits des eigenen Tellerrandes bietet.
Zusammen einen Film schauen, ein Spiel spielen, daran erinnert man sich auch viel später noch.