…begehbaren Kleiderschrank 🙂
Dass persönliches Glück nicht im materiellen Bereich zu finden ist, spricht sich herum. Trotzdem ist der Kaufrausch allgegenwärtig. Auch ich zitiere gerne den bekannten Spruch: „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.“ Dazu stehe ich. Denn in unserer Gesellschaft völlig ohne Geld zu leben, ist sicher ein hehres Ziel, dennoch entspricht es nicht meinen persönlichen Ansprüchen an mich. Weniger ist mehr ist eine Weisheit, die ich in vielen Fällen bestätigt finde. Materielle Dinge verschaffen uns ein kurzfristiges Hochgefühl, welches wir immer wieder haben möchten. Denn „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge“ Wilhelm Busch wusste das schon in Zeiten, in denen die begrenzten Medien bei weitem noch nicht die Macht hatten, wie heute.
Bis vor zwei Jahren habe ich in einem großen modernen Haus gelebt. Stadtnah, direkt am Rhein, mit Dachterasse, Eltern-, Kinder-und Gästebad und mit einem begehbarem Kleiderschrank. Das Haus hatte „alles, was das Herz begehrt“, wie meine Mutter gesagt hätte. Heute weiß ich besser denn je, dass das Herz keinen materiellen Wohlstand begehrt. Aus diesem großen Haus bin ich in ein kleines altes Reihenhaus gezogen, das schon bessere Jahre gesehen hat. Wir haben wenig Platz und viele Kinder und einen Hund. Wenn wir einen Gast haben, müssen wir den Klavierhocker aus dem Keller holen, denn das Klavier steht im Keller, weil wir im Wohnraum dafür keinen Platz haben. Wenn wir mehrere Gäste haben wird es eng. Im Sommer können wir in unseren kleinen wilden Garten mit der kaputten Terasse ausweichen, im Winter wird es gemütlich. Besonders, wenn der Weihnachtsbaum eine Ecke des kleinen Wohn – Esszimmers einnimmt.
Ich habe keinen begehbaren Kleiderschrank. Ich bin froh, wenn meine Klamotten in den kleinen Schrank passen, der geradeso ins Schlafzimmer passt und
ich bin glücklich.